Meine Gefühle beziehen sich nicht immer auf einen bestimmten Gegenstand. Ja, zum Beispiel das Verlangen. In manchen Fällen weiß man, wonach man verlangt, in anderen Fällen nicht. Zum Beispiel fühle ich, dass mir etwas fehlt, aber ich weiß nicht recht, was. Oder ich habe Angst. Dabei gibt es gar nichts Bestimmtes, was ich fürchten muss. Welcher Ausdruck bezieht sich nicht auf einen bestimmten Gegenstand? Ah ja, Ordnung, Logik. Ja, zum Beispiel kann mich etwas zum Weinen bringen, aber warum ich weine, das ist nicht in den Tränen drinnen, die mir über die Wangen laufen. Das heißt, man kann alles beschreiben was geschieht, wenn ich etwas tue, ohne deshalb sagen zu können, warum ich es eigentlich tue.
Juliette Jeanson in: Zwei oder drei Dinge, die ich von ihr weiß. Jean-Luc Godard (1967)